Trägt jemand den Titel Heilpraktiker, bedeutet das, dass diese Person vor dem Amtsarzt des Gesundheitsamtes eine schriftliche und mündlich-praktische Prüfung bestanden hat.

Vorausgesetzt wird dort das Wissen über rund 1.000 Krankheiten inkl. Infektionskrankheiten, aber auch Notfallmedizin, Gesetzeskunde, Praktisches Wissen über Injektionstechniken oder verschiedenste Untersuchungsmethoden. Die Durchfallquote bei der Heilpraktikerprüfung liegt bei über 90 %.

Nach bestandener Prüfung kann sich der Heilpraktiker in verschiedenen Bereichen spezialisieren z.B. Homöopathie, Akupunktur, Osteopathie usw.

Ein Heilpraktiker kann, wie auch ein Arzt, Heilkunde ausüben, d.h. Patienten untersuchen, Diagnosen stellen, Therapien verordnen oder diese durchführen.

Als Physiotherapeut ist man immer weisungsgebunden an einen Arzt. Das heißt, es darf nur behandelt werden, wenn ein Physiotherapierezept vorliegt (Ausnahmen sind Wellnessbehandlungen und Präventionsmaßnahmen).

Ein Physiotherapeut mit Heilpraktikertitel darf Patienten im sog. Erstkontakt behandeln, d.h. er benötigt kein Rezept vom Arzt, der Patient kann direkt mit seinen Beschwerden zum Physiotherapeut kommen.
Benötige ich ein Rezept?

Als Heilpraktikerin ist es mir möglich im Erstkontakt zu behandeln, d.h. es ist in der Regel kein Rezept eines Arztes nötig.

Die Abrechnung kann über das GebüH (Gebührenverzeichnis für Heilpraktiker) erfolgen. Sogenannte Kassenrezepte kann ich nicht abrechnen, sondern Selbstzahler, Privatpatienten oder gesetzlich Versicherte mit einer Zusatzversicherung, die Heilpraktikerleistungen abdeckt. Die Höhe der Kostenübernahme richtet sich nach dem vereinbarten Tarif mit Ihrer Versicherung.

Selbstzahler
Sie können die Behandlungskosten als Selbstzahlerleistung begleichen. In der Steuererklärung können sie sie als außergewöhnliche Belastung geltend machen.

Private Versicherung
Behandlungskosten vom Heilpraktiker werden von ihrer Privaten Krankenversicherung oder Beihilfe bis zu 100 % übernommen, je nach abgeschlossenen Tarif. Bitte erkundigen sie sich gegebenenfalls vorher bei ihrer Versicherung.

Gesetzliche Krankenkasse
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen Heilpraktikerleistungen leider nicht. Es besteht die Möglichkeit über eine Zusatzversicherung diese Leistungen mit abzudecken. Fragen sie bei ihrer Krankenkasse nach.

Bitte sagen Sie den Termin mindestens 24 Stunden vorher ab – eine E-Mail oder eine Nachricht auf den Anrufbeantworter genügt. Bei kurzfristigen Absagen erlaube ich mir eine Ausfallgebühr von 80 % der Behandlungskosten in Rechnung zu stellen.